Grauwassernutzung Referenzen: Krause Selbsthilfe Rixdorf e.V.

Berlin (Anlagenleistung: 1.000 Liter/Tag)

Allgemeine Projektbeschreibung

Ende Juni 2008 wurde in einem Altbau – Baujahr: Anfang des 20. Jahrhunderts – im Rahmen von Erneuerungs-/Renovierungsmaßnahmen eine Grauwasseraufbereitungsanlage mit einer vorgesehenen Tagesleistung von 1.000 Litern in Betrieb genommen. Daran angeschlossen sind 8 Wohneinheiten mit 30 Nutzern. Bis Oktober 2008 wurden mit dem aufbereiteten Grauwasser nur die Toiletten versorgt. Seit Oktober 2008 werden zusätzlich 2 Waschmaschinen und seit Dezember 2008 nochmals 2 weitere Waschmaschinen mit aufbereitetem Grauwasser versorgt.

Die in Handwaschbecken, Duschen, Badewannen sowie im Saunabereich anfallenden Wässer werden der in einem Kellerraum situierten Grauwasseraufbereitungsanlage zugeführt. Nach einer Grobfiltrierung gelangen diese Wässer in einen mit einer Belüftungseinheit versehenen Belebungstank (1.100 L) und von dort in den Filtertank (1.100 L) mit dem getauchten Ultrafiltrationsmodul (MicroClear® Filter der Weise-Water-Systems GmbH).

Eine Rückspülmöglichkeit des Filters für den Bedarfsfall wurde in die Anlage integriert. Durch die Membranfiltration mit einer Porengröße von 0,00005 mm erfolgt die sichere und vollständige Rückhaltung von Schmutzpartikeln. Somit können Bakterien, welche eine Größe von 0,001 mm besitzen, bei fachgerechtem Betrieb, nicht durch die Membran gelangen. Durch ein spezielles Belüftungsverfahren weist die Filtermembran eine hohe Standzeit aus, woraus ein geringer Instandhaltungsaufwand resultiert. Das Filtrat erreicht eine Wasserqualität, die unterhalb der EU-Grenzwerte für Badegewässer liegt.

Über einen mit Unterdruck versehenen Filtratabzug wird das Filtrat dem Klarwassertank (750 L) zugeführt. Dieser ist zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit mit einer bedarfsgerechten Trinkwassernachspeisung gem. DIN EN 1717 ausgestattet.

Mittels einer einphasigen frequenzgesteuerten Unterwasserdruckpumpe erfolgt die Versorgung der Abnehmer über ein getrenntes und entsprechend gekennzeichnetes „kein Trinkwasser“ Leitungsnetz.

Der benötigte Abnehmervordruck von 3,5 bar wird hiermit auch bei der maximalen Förderhöhe von 25 m gewährleistet.

Zusätzlich wird die SPS-gesteuerte Anlage mittels Modem fernüberwacht sowie die Betriebsdaten dokumentiert; z.B. Filtrationsmengen, -leistung, Laufzeiten von Aggregaten, etc.

Die Auswertung dieser Daten führte dazu, dass der Anlagenbetrieb von extern auf das benutzerspezifische Verbrauchsverhalten der Nutzer angepasst werden konnte und dadurch Effizienz der Anlage erhöht wurde.

Technische Beschreibung

  • Grobfilter
  • Belebungstank: 1.100 L
  • Filtertank 1.100 L
  • MicroClear® Filter (3,5 m² Filterfläche)
  • automatische Filterrückspülung
  • mittlere Filtrationsleistung: rd. 110 L/h
  • mittlere Monatsleistung: rd. 28 m³
  • erreichte Maximalleistung: 1,8 m³/d
  • Klarwasserbehälter: 750 L
  • SPS-Steuerung und Modem
  • Anlageninformationen via SMS und e-mail
  • einphasige frequenzgesteuerte Unterwasserdruckpumpe

Wartungs- und Betriebsdaten

Wartungsintervall: 1 x jährlich bzw. je nach Laufzeit- / und Durchsatzmenge
Betriebserfahrung: 12 Monate (Juli ´08 – Juni 2019)
Aufbereitungsmenge: 335 m³ (27,9 m³/mon) (Juli ´08 – August ´09)

Projektbeteiligte

GeoTerra GmbH (Aachen)
aixAQUA (Herzogenrath)
Speyrer GmbH (Oranienburg)

Fließschema